Schweizer Meisterschaft DH & EWS Crans-Montana

Am letzten Wochenende fanden die Schweizermeisterschaften im Downhill in Saint-Luc im Val d’anniviers statt. Ramona L. Kupferschmied und Samuel «Sämi» Schneider standen am Start. Gleich auf der anderen Seite des Walliser Haupttals führte die Enduro World Series ihren zweitletzten Lauf in Crans-Montana durch. Da kämpfte Benjamin «Benj» Weber um Ruhm und Ehre.

Am Freitagmorgen gings in Saint-Luc los mit Track Walk (Kursbesichtigung zu Fuss), den Ramona und Sämi gemeinsam unter die Füsse nahmen. Im Anschluss daran begannen die Trainings. Am Samstag nochmals Training. Ab 13 Uhr startete die Qualifikation der beiden. Was war zu erwarten? Ramona gehörte sicher zu den Podestkandidatinnen. Sämi hatte das Potential als U21 Fahrer bei der Elite im mittleren Drittel zu «landen». Beide hatten gute Quali-Runs. Ramona landete auf dem dritten Rang, bloss knappe 0.8 Sekunden hinter der Zweiten und mit 4 Sekunden «Reserve» auf die Vierte. Die Chance auf eine Medaille war also intakt. Sämi zeigte als 21 eine solide Leistung mit noch etwas «Luft nach oben», bei einem perfekten Lauf. Am Sonntag hiess es dann, nach einem weiteren Training, «Final-Lauf». Da war Benj in Crans-Montana bereits im Ziel. Sein Rennen endete bereits am Samstag mit einem soliden 21. Rang. Wie es den dreien ergangen ist, könnt Ihr hier lesen:

Ramona L. Kupferschmied: «Das letzte Rennen der Saison ist Geschichte. Die Schweizermeisterschaft. Ich bin zugegeben schon etwas müde und froh, nun eine Pause zu haben. Bin mir aber sicher, dass ich die Rennen nach spätestens einem Monat schon wieder vermissen werde. Nun zurück zur Schweizermeisterschaft. Von Anfang an fand ich leider meinen Flow auf der Strecke nicht. Manchmal gibt es Strecken, die man mehr mag und manchmal solche, die man weniger mag. Die Kunst ist es, sich da nicht allzu sehr beeinflussen zu lassen und sich adaptieren zu können. Dies versuchte ich. Ich hatte einen guten Seeding-Run und startete am Sonntag mit Zuversicht in den Final Run. Ich kam ganz gut durch. Schlussendlich habe ich das Podest um 2 Sekunden verpasst. Dies ist ärgerlich. Jedoch muss ich es so akzeptieren. Nach vorne schauen! Weiter kämpfen und dabei Freude haben.»

Samuel «Sämi» Schneider: «Das letzte Rennen der Saison! Zugleich war es das letzte offizielle Rennen der Schweizer Downhill Serie.
Diese Strecke gehörte bereits zu meinem Rennstreckenrepertoire. Daher wusste ich, was mich erwartete und ich freute mich. Ein neuer Streckenabschnitt wertete meiner Meinung nach die Strecke nochmals auf. Vorgängig rechnete ich mit viel Regen und nassen Bedingungen, jedoch traf das Gegenteil ein. Die kurzen Regenschauer über Nacht vermochten kaum den Staub am Boden festzusetzen. Während Training und Rennen hatten wir durchgehend staubige, lose und ausgefahrene, aber mehr oder weniger konstante Streckenbedingungen. Die Strecke schien mir zu liegen. Ich fühlte mich wohl, hatte Spass und fand die passenden Linien. Nach einem soliden Seeding-Run erkannte ich, wie hoch das Niveau der diesjährigen Schweizermeisterschaft war. Am Renntag merkte man deutlich eine Verschlechterung der Verhältnisse, der Staub rutschte und immer mehr Geröll sammelte sich auf der Strecke. Ein Fahrfehler im Rennlauf, bei dem ich abstehen musste, nahm mir leider viel Schwung. Obwohl ich meine Linien halten konnte, fühlte sich diese Abfahrt etwas mühsamer an als noch die Quali (ging vermutlich allen so). Ich konnte mich nur um ein paar Zehntelsekunden verbessern. Zumindest reichte meine Zeit und der 18. Platz für die Top 20.
Für mich war es, nach 14 Rennen, ein angemessener Abschluss einer intensiven aber sehr guten Rennsaison.»

Benjamin «Benj» Weber: «Das letzte Rennen der Saison war angesagt. Die EWS100 versprach sehr abwechslungsreiche Strecken. Ich freute mich besonders auf die technischen aber doch schnellen Passsagen. Am Trainingstag gab es leider viele Unfälle. Auf der 1. Stage alleine fuhr ich an zwei verunfallten Personen vorbei, welche aber bereits medizinisch versorgt wurden. Aufgrund einer dieser Unfälle konnte ich eine der anspruchsvollsten Stellen nicht fahren. Der Rest des Trainingstages verlief bis auf die Stage 4 aber gut. Durch die langen Wartezeiten an der Bahn kam ich 1h zu spät und musste das Training mit den Pro’s fahren. In der Mitte der Stage mussten wir erneut wegen eines Unfalls warten. Nach etwa 45min fuhr ich etwas weiter runter bis zur Unfallstelle, wo sich bereits um die 150 Fahrer angesammelt hatten. Somit zog sich das Training für mich extrem in die Länge und ich war erst um 19:00 wieder im Dorf unten. In der Nacht auf Samstag schneite es bis ins Dorf. Auf den ersten paar Stage fühlte ich mich gut. Ich war sehr überrascht, dass es trotz dem Regen und Schnee im Wald ziemlich trocken und sogar staubig war. Das Bike fühlte sich auf den Strecken sehr ruhig an, was mir sehr geholfen hatte. Das einzige Problem war mein Dämpfer, welcher nach der Hälfte von jeder Stage nur noch ein Bruchteil der Luft drin hatte, welche ich vor der Stage hatte. Somit musste ich im Rennen rund 7-mal wieder nachpumpen. Auf der letzten Teilstrecke wollte ich nochmals richtig pushen um Zeit gut zu machen. In deren Hälfte gab es einen 150m langen Anstieg auf einer Kiesstrasse. Nach 20m klickte ich unter voller Belastung unabsichtlich aus und flog über den Lenker. Ich musste also wieder von 0 Speed auf Tempo kommen. Als ich wieder in den Trail gelangte, fuhr ich eher vorsichtig weiter, um kein weiteres Risiko einzugehen. Bevor ich ins Dorf gelangte, rutschte ich nochmals weg und verlor nochmals etwas Zeit. Den Resten der Stage konnte ich mehrheitlich sicher ins Ziel fahren. Ich fuhr schlussendlich auf den 21. Platz von 41. Klassierten. Es war für mich aber auf jeden Fall eine sehr gute Erfahrung bei der EWS und ich freue mich schon sehr auf die Rennen im nächsten Jahr.

Mit diesen Rennen geht eine lange Rennsaison für unser Team zu Ende. Wir sind dankbar, dass wir viele schöne Erfolgen feiern konnten und von schwereren Unfällen verschont blieben. Es hat uns viel Freude bereitet, dass wir so tolle, engagierte junge Sportler in diesem Jahr begleiten durften. Eine detaillierte Bilanz zur Saison 2022 folgt später.

Jetzt ist erst mal Erholung angesagt, bevor es an die Planung 2023 geht. Wir freuen uns schon.

 

© Cornelia Kupferschmied
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© the_one.who
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